Pinball Magic – Capcoms Benchmark
Unbezahlte Werbung / Pinball Magic (Capcom 1995)
Veröffentlicht am 21.06.2024 von Flipper-News
Capcom entwickelte und verkaufte Flipper- und Arcade-Automaten und konvertierte Geräte für den US-Markt. Das Unternehmen um Mark Ritchie mit Sitz in Sunnyvale (Kalifornien) und Arlington Heights (Illinois) entwickelte im Laufe seines kurzen Bestehens acht Flipper (wie King Pin), von denen jedoch nur vier um Big Bang Bar jemals auf den Markt kamen.
Im Oktober 1995 – etwa zeitgleich zum BallyWilliams T.o.M. – erblickte Capcoms wohl einzig erfolgreiche Serienflipper das Licht der Welt: Pinball Magic. 1.200 Geräte liefen damals vom Band. Während des Spiel sollten beinahe nebenher magische Dinge passieren. Es war der Automat mit der Rekordzahl an Patenten (noch vor TZ):
Das Gamedesign stammt vom Duo Bryan Hansen und Rob Hurtado. Das Rulesheet stammt übrigens von Ad Jonker. Sound und Musik kamen von Chris Granner. Eine Gemeinschaftsarbeit über einen bemerkenswert langen Zeitraum.
„Nach über viereinhalb Jahren harter Arbeit von Python Anghelo, Michael Stroll und uns allen, habe ich meinen großen Traum endlich realisiert gesehen: Die lilafarbene Kleidung, wie Anghelo und ich das Projekt nannten, ist gelüftet“, erklärte Bryan Hansen im Pinball Compendium. „Ein spezieller Dank geht an Rene Lopez für seine Vision von Pinball in Arlington Heights. Magie ist möglich!“
Rund 8 Punkte bei pinside (Rang 88) sowie 8,0 Pkt. im ipdb.org-Rating sprechen eine deutliche Sprache, dass die Toys ihre Fans fanden. Capcom hat einige dieser Geräte mit einem Fahrkartenautomaten ausgestattet. Ein Beweis dafür ist auf der Vorderseite des Gehäuses unterhalb des Ballwurfs zu sehen, wo sich ein horizontaler Schlitz befindet, der auf gleicher Höhe mit der Münztürverriegelung liegt und aus dem die Fahrscheine ausgegeben werden. Unterhalb dieser Öffnung befindet sich eine rote Leuchtanzeige, die den Bediener darauf hinweist, wenn der Vorrat an Losen zur Neige geht. Ein bunter Strauß voller Gimmicks.
ToM-Gamedesigner John Popadiuk erklärte hinsichtlich der Ähnlichkeiten zu seinem Bally-Klassiker: „Auch wenn uns einige vorgeworfen haben, dass wir Ideen vom parallel produzierten Capcom-Tisch adaptiert hätten, ist das absolut nicht wahr.“
Buy-In-Funktion? Pinball Magic
Angeblich verfügt das Spiel auch über eine Buy-In-Funktion, die jedoch in der Liste der Optionen im Handbuch nicht aufgeführt ist. In diesem Manual wird laut ipdb.org eine Taste an der Vorderseite des Gehäuses als „Schalter für die Fortsetzung des Spiels“ bezeichnet.
Wenn ein Whitewood für die Produktion freigegeben wurde, wurde dem Pin eine fortlaufende Projektnummer zugewiesen, und es wurde mit den technischen Zeichnungen begonnen. Die Projektnummer für dieses Gerät war „PB-1“. Diese Nummer erscheint auf dem Spielfeld unter dem Kartenhalter.
Capcoms übrige Pins im Überblick:
- Big Bang Bar (1996) wurde nur 14-mal (!) produziert, bevor Capcom den Stecker zog bzw. ziehen musste. Das Gerät wurde 2006 von Gene Cunningham neu aufgelegt und rund 180-mal nachproduziert.
- Kingpin (1996): Der von Mark Ritchie (Indiana Jones und Fish Tales) entworfene KP wurde praktisch nie produziert – DPX plant offenbar eine Neuauflage.
- Airborne (1996, 1.350 Einheiten).
- Breakshot (1996, 1.000) rund ums Thema Poolbillard.
- Flipper Football (1996, 750): Wohl der Untergang für Capcom; konzipiert von Brian Hansen und dem legendären Python Anghelo.
- Zingy Bingy (1997, nur Prototyp): erneut entworfen von Hansen & Anghelo.