Big Bang Bar – gehypter Klassiker oder Remake voraus?

Unbezahlte Werbung / Big Bang Bar (1996er-Remake)

Veröffentlicht am 17.06.2023 von Flipper-News

Eine späte Remake-Geburt wie beim Magic Girl? Gemunkelt wird schon etwas länger, dass es einen zweiten Versuch gibt, den Capcom-Klassiker Big Bang Bar (aus 1996) zu neuem Leben zu erwecken. Demnach sollte ein Joint Venture mit Chicago Gaming Company (CGC) als Hersteller das scheinbar Unmögliche möglich machen. Auch Dutch Pinball wird als Kandidat für das Remake gehandelt und arbeitet sicherlich schon am nächsten Konzept nach Big Lebowski, das ja schon aus 2016 ist.

Originelles Original-Translite aus den 90er-Jahren.

Ein solches (oder ein noch unbekanntes) Unternehmen aktualisiert offenbar das quasi „gescheiterte“ Konzept der 90er und überarbeitet es mit erweitertem Code. Dies berichtete der für gewöhnlich sehr gut informierte englischsprachige Blog knapparcade.org sowie der UK-Blog Pinball Heaven. Eine Vorserienversion des Spiels solle sich demnach schon in diesem Sommer der Öffentlichkeit zeigen. Es bleiben Zweifel am Hersteller, da CGC mit dem jüngsten Pulp Fiction intensiv beschäftigt war. Die Szene wartet weiter gespannt, denn Capcom hatte damals ganz offensichtlich eine Menge Potenzial – und viele Experten als Gamedesigner & Co. am Start. Die Liste der Capcom-Geräte umfasst den bekannten Pinball Magic (1995, 1.200 Einheiten): Dieser Automat kam eigentlich vor Ballys Theatre of Magic heraus und wird auch heute noch von vielen Fans hoch geschätzt.

Der originale Big Bang Bar (1996) wurde nur 14-mal (!) produziert, bevor Capcom den Stecker zog bzw. ziehen musste. Das Gerät wurde 2006 von Gene Cunningham neu aufgelegt und rund 180-mal nachproduziert. Im pinside-Fan-Rating rangiert der Pin mit 8,05 Pkt. sogar auf einem beachtlichen Platz 74. Original-Gamedesigner war Rob Morrison. Einer der damaligen Artwork-Designer ist Stan Fukuoka, der das Potenzial früh erkannte.

„Mitten im Konzept verloren wir in Capcom-Debütant Scott einen wertvollen Gestalter der Animationen. Sein Kollege Hugh van Zanten schlug mit Erfolg den Namen des Automaten vor. Es passte alles zusammen: Stephen Hawkins‘ Big Bang Theory bei der Geburt des Weltalls – und die Geburt dieses Flippers“, erklärte Stan Fukuoka später im Pinball Compendium. „Ich habe eine Menge Zeit und Mühe in dieses Layout investiert, weil Rob und ich das Gefühl hatten, wir haben hier etwas ganz Besonderes vor uns, das all unsere Energie verdient. Eigene Designs sind schwieriger als lizensierte, aber wenn sie richtig gelingen, sind das die besten.“

Capcom scheiterte mit Ansage: Big Bang Bar

Von Serienproduktion kann keine Rede sein | Bildquelle: kanpparcade.org

Eigentlich eine Erfolgsstory, wäre daraufhin nicht das kommerzielle Komplett-Desaster der Firma gefolgt: Capcom Coin-Op war ein Flipperhersteller, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Capcom USA, die im Juni 1995 gegründet und bereits im Dezember 1996 wieder geschlossen wurde. Sie entwickelte und verkaufte Flipper- und Arcade-Automaten und konvertierte Spiele für den US-Markt. Die Firma mit Sitz in Sunnyvale, Kalifornien, und Arlington Heights, Illinois, entwickelte im Laufe ihres sehr kurzen Bestehens acht (!) Flipperautomaten, von denen jedoch nur eine Handvoll auf den Markt kam:

  • Kingpin (1996): Der von Mark Ritchie (Indiana Jones und Fish Tales) entworfene KP wurde praktisch nie produziert. (Eine Firma namens Circus Maximus versucht derzeit, das Spiel zu produzieren und neu herauszubringen.)
  • Airborne (1996, 1.350 Einheiten).
  • Breakshot (1996, 1.000) rund ums Thema Poolbillard.
  • Flipper Football (1996, 750): Wohl der Untergang für Capcom; konzipiert von Brian Hansen und dem legendären Python Anghelo.
  • Zingy Bingy (1997, nur Prototyp): erneut entworfen von Hansen & Anghelo.

Voreilige Produktion als finanzieller Showstopper

Der Showstopper war schlicht und ergreifend, dass die Designer und das Management von Capcom sich entschieden, bei ihrem Automaten Flipper Football nicht die typischen 10 bis 15 Prototypen zu entwickeln, sondern gleich in Produktion zu gehen. Infolgedessen stieß das Unternehmen auf zahlreiche, kostspielige Konstruktionsprobleme, die im Handumdrehen korrigiert werden mussten. Am Ende war Capcom gezwungen, buchstäblich Millionen von Dollar an fehlerhaften Teilen für das Spiel wegzuwerfen.

Was bleibt, ist ein legendärer Flipperautomat Big Bang Bar, der eigentlich eine marktübliche Stückzahl dieser Ära verdient hätte. Aber vielleicht steht dieses kleine Wunder ja unmittelbar bevor.

„Der schöne und spaßige Flipper hat wirklich einiges zu bieten. Das originelle und etwas schmutzige Design, das auch ein wenig sexy sein soll, sieht im Schwarzlicht noch besser aus als ohnehin schon. Ob der Hype und Preis gerechtfertigt sind, muss jeder für sich entscheiden“, erklärt Streamer Matthias Theißen.

In seinem Jubiläums-Quick-Guide-Video (5:20 Min.) erlebt ihr die Modi & Missionen des Klassikers im Überblick:

Big Bang Bar I Pinball Flipper

Hier findest du die Datenschutzerklärung.
"Big Bang Bar" - Capcom Pinball Repro, 2007 (unboxing and review)

Hier findest du die Datenschutzerklärung.

polygon.com/features/2017/3/21/14937540/history-of-big-bang-bar-pinball

Big Bang Bar & The Fall of Capcom Pinball ~The Lost Pins ~ Season 2 ~ Episode 3

Hier findest du die Datenschutzerklärung.

pinside.com/pinball/forum/topic/welcome-to-big-bang-big-bang-bar-remake-club/page/7

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert