Shoot Again: Flippermuseum Solingen
Unbezahlte Werbung / Flipper-Ausstellung mit 75 Automaten
Veröffentlicht am 29.01.2023 von Flipper-News
Nächster Aufschlag in Solingen: Nachdem in Essen und Dortmund ein Flippermuseum des gemeinnützigen Vereins Shoot Again e.V. entstanden und wenige Jahre später jeweils wieder um-/ausgezogen war, steigt der „Hattrick“ nun in der Klingenstadt. Aller guten Dinge sind schließlich drei – nicht nur für ein Spiel mit drei Kugeln.
Mit voller Kraft voraus: Rund 75 Flipper stehen mittlerweile in der ehemaligen Spielhalle an der Goerdelerstr. 11-15. Das gut halbe Dutzend Vereinsmitglieder in der Region ist munter dabei, die vielen Pins weitestgehend spielbereit zu haben, um immer freitags von 15 bis mindestens 20 Uhr den Besuchern das ganze Spektrum der Silberkugel näher zu bringen.
Die Zeitreise des Flippermuseum Solingen geht von den frühen 30er-Jahren bis in die Gegenwart. Für nur 12€ Eintritt je Erwachsener steht alles auf Freispiel (gegen einen kleinen Bonus sogar mit persönlicher Führung!). Kommerz steht dabei nicht im Vordergrund – aber ohne Einnahmen gibt es auch keine Zukunft für die familienfreundliche Event Location.
„Wie sich schon in Essen bei unserem Versuch mit dem Bunker-Umbau gezeigt hat, sind die Instandhaltung und der Betrieb eines solchen Museums sehr zeitaufwändig und mit behördlichen Auflagen verbunden“, erklärt Vorsitzender Heiner Herriger. „Besonders, wenn man wie wir jede Woche öffnet. Wir haben im Klub schon seit langem Spezialisten für fast alle Bereiche wie Reparatur oder Pflege. Trotzdem freuen wir uns immer sehr über weitere unterstützende Mitglieder und jeden Besucher, der den Weg zu uns findet.“
Glück bei Raumsuche, Bangen um Pachtverträge
Herriger & Co. hatten Glück, mit kurzer Suche nach näheren Kandidaten die neuen Räumlichkeiten in Solingen auf einen Hinweis hin zu ergattern. „Die alte Spielhalle musste schließen und kam uns gerade recht. Hier haben wir bestens passende Einrichtungen mit zwei Theken, kleiner Cafeteria und vor allem genug Platz, damit Besucher sich nicht drängeln müssen. Und im Kellergeschoss ist sogar noch Potenzial für einen weiteren großen Raum und die geplanten Stationen durch die Flipper-Geschichte.“
Er hofft, dass der Pachtvertrag nach der einjährigen Laufzeit verlängert wird und man auch die Energie- und Stromkosten mit Unterstützung der Stadt bzw. Kultur-Fördergeldern weiter stemmen kann: „Man sollte Politiker finden, die mit dem Thema etwas anfangen können und es als gesellschaftliches Kulturgut und vor allem auch als tollen Mehrwert für die Stadt begreifen. Es ist auch gar nicht so einfach, neue Mitglieder zu generieren, weil viele Interessenten sich schon lange woanders engagieren wie z. B. in Seligenstadt.“
Aber trotz aller Hürden bleibe man unermüdlich, weil es sich für Enthusiasten wie sie um echte Leidenschaft und wahre Nostalgie-Liebe handelt und hier niemand aus Einnahmen & Spenden wirtschaftlichen Gewinn erzielen möchte.
Ehrenamt und Vision: Flippermuseum Solingen
Neben der Energie der wenigen Mitglieder lebt der Betrieb mit auferlegter wöchentlicher Öffnung und zusätzlichen Klubabenden am Wochenende naturgemäß auch von sachlichen Zuwendungen jenseits der Mitgliedsbeiträge. Die Betreiber waren nun vor der Öffnung von der großen Zahl an Geräten zum Start des Museums selbst etwas überrascht. Sie freuen sich nun aber umso mehr über einen weiteren Premium-Standort zum Flippern in NRW.
Auch das Aufarbeiten von Altgeräten aus Essener und Dortmunder Zeiten hat die imposante Ausstellung nachhaltig erweitert. Viele EM-Flipper, alphanumerische wie den allerersten Stern-Pins – über die wohlbekannten 90er-Jahre-Klassiker T2, Star Trek, WWF, Batman Forever sowie weiteren Widebodys – bis hin zum Pinball-2000-Hybrid-Automaten Revenge vom Mars (Bally – s.u.) ist beinahe jede Ära in diesem Mitmach-Museum vertreten.
Lediglich die Fans der topaktuellen Stern Pinballs (oder JJP/AP/PB) suchen ihre höchst kostspieligen Lieblinge (noch) vergebens: Der jüngste Vertreter im Museum ist Sterns Grand Prix aus dem Jahr 2005. Trotzdem kommen alle Geschmäcker voll auf ihre Kosten.
Herriger lobt die einzigartige Atmosphäre der blinkenden und tönenden Geräte, die stimmungsvoll und im Sinne der Besucher angeordnet sind: „Wir haben im Hauptraum bewusst die diversen Generationen von Flippern bunt gemischt aufgestellt, damit sich die Spieler an den Lieblingen nicht so knubbeln und ein angenehme Atmosphäre bestehen bleibt. Auch die jungen Fans, die Flippern nur von Videospielen kennen, probieren sich hier aus und sind oft erstaunt, dass sich ein echter Flipper doch etwas schwieriger spielt als am Bildschirm.“
Mit dem Revenge from Mars (Bally) aus dem Jahr 1999 hat das Museum auch den vermeintlich letzten Flipper des Marktführers aus der goldenen 90er-Ära auf Lager. Dieser doppelte Hybrid-Versuch war das letzte Aufbäumen von WilliamsBally (gegen die völlig übermächtigen Video-/Arcade-Spielautomaten), bevor später Hersteller Stern die Flipper-Nachfolge bis heute antrat.
Heute buhlen wieder ein halbes Dutzend Firmen in und außerhalb der USA um die Gunst der Käufer und Sammler. Flipper sind in Covid-Zeiten wieder stark in Mode gekommen. Zumindest auf dem Geräte-Sektor muss dem Museum also um die Zukunft nicht bange sein. Ein Besuch ist hier eine emotionale Reise in die Vergangenheit und auch für Familien und Gruppen mehr als empfehlenswert.
Es sind paar Dinge die so nicht stimmen, die Spielhalle ist nicht Konkurs gegangen, sonder musste dort den Betrieb von Seiten der Stadt Solingen Einstellen, weil direkt gegenüber ein Gericht ist.
Es gibt Leute diese wollten dem Verein Beitreten, aber haben keine Antwort oder Antrag bekommen.
Ich wünsche dennoch viel Erfolg !
Vielen Dank fürs Feedback und die guten Wünsche, die ich nur teilen kann. VG