Cirqus Voltaire wird 25: Popadiuks dritter Volltreffer
Unbezahlte Werbung / Cirqus Voltaire (Bally 1997)
Veröffentlicht am 01.10.2022 von Flipper-News
Glückwunsch zum 25. Geburtstag: Im Oktober 1997 erblickte in Cirqus Voltaire ein gelungener Klassiker das Licht der Welt. 2.704 Einheiten wurden damals von Bally produziert – im selben Jahr wie der Benchmark-Pin Medieval Madness. Mit 8,42 Punkten rangiert der eigenwillige Flipper nach all der Zeit noch immer auf einem ansehnlichen Rang 39 im pinside-Fan-Rating.
Gamedesigner war der legendäre John Popadiuk, der in den beiden Jahren zuvor bereits die Meisterwerke Tales of the Arabian Nights sowie Theatre of Magic kreiert hatte. Die Software zu Cirqus Voltaire stammt von Co-Konzepter Cameron Silver. Das hübsche Design Artwork geht auf die Kreationen von Linda Deal zurück.
Mit Erlaubnis „abgeguckt“ – DMD des Cirqus Voltaire
In diesem originellen Gerät muss der Spieler gefühlte Murmel- bzw. Kugel-Kunststücke vollbringen, um dem bunten und titelgebendem Zirkus beizutreten. Bemerkenswert bei diesem Bally ist das DMD, das nicht wie üblich oberhalb der Glasscheibe angebracht ist, sondern darunter!
„Die Idee zum Display unter dem Glas stammt ursprünglich von John Trudeau“, erklärte Popadiuk im Pinball Compendium. „Er entwickelte zeitgleich ein Spiel namens Aces, und ich fand diese Idee großartig. Deshalb fragte ich ihn, ob ich das hier mit dem innovativen Display modifizieren kann. Er bejahte, und unglücklicherweise wurde sein Aces eingestellt – und meiner gebaut. Alle denken, es war meine Idee, aber sie stammt von ihm. Deshalb haben wir ihn („Dr. Flash“) in den Display-Dots gewürdigt.“
Ein weiteres Feature des Automaten ist dabei die spektakuläre rechte Neonlicht-beleuchtete Rampe. Und ein Schlagturm rechts, der zu bestimmten Anlässen aus dem Playfield hochfährt, sowie eine Art Mini-Spielfeld am oberen Ende der Mittelrampe mit einem Magneten, der die Kugel für die drei Locks festhält, runden das originelle Gesamtpaket ab.
Zirkusdirektor als Endgegner
Die Spielfläche wird dominiert vom Ringmaster, der grünen aufsteigenden Zirkusdirektor-Figur als Missions- und Endgegner, die es zu treffen bzw. von der Kugel zu unterlaufen gilt. Dieser macht sich natürlich verbal über den Spieler lustig – und sorgt so für die letzten Prozente Extra-Motivation. Das Kunstwerk fordert auch fortgeschrittene Pinheads und bescherte dem Gamedesigner endgültig einen Platz im Flipper-Olymp.
„Flipper sind eine ganz eigene Kunstform. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg, Pins zu erschaffen, es gibt diese und völlig andere Richtungen. Gemeinsam ist allen vielleicht nur, dass es in dem langen Schaffensprozess oft auch schmerzhafte und schwierige Phasen während der Sieben-Tage-Wochen mit 12 bis 16 Stunden Arbeit am Tag gibt“, sagte Popadiuk im NWPAS-Interview 2012. „Wenn du einen typischen Steve-Ritchie-Flipper bevorzugst, bist du bei meinen Konzepten vielleicht nicht ganz richtig. Aber ich freue mich, dass meine kleinen Automaten auch immer wieder ihre Fans finden.“
Nach seinem ersten kommerziellen Pin World Cup Soccer (Rang 63/ 8,0 Pkt.), ToM und T.O.T.A.N. war dies das vierte wahrlich einzigartige Konzept des Kanadiers, der jüngst die Fertigstellung seines Prototypen Magic Girl erleben durfte. Aber auch schon Cirqus Voltaire war vor 25 Jahren eine echte Innovation.
„Dieser Flipper ist einfach ein Augenschmaus und eine pure Freude zu spielen“, erklärt Streamer Matthias Theißen. „Er hat richtig viele Gimmicks auf dem Spielfeld und ne Menge Details zu bieten. Und gerade dieser Pin verdient wirklich ein Farb-DMD, weil das bunte Thema es hergibt und diese besondere Stelle so nochmal betont wird.“ Genau dieses und die Modi & Missionen erlebt ihr in seinem neuesten QuickGuide (7 Min.):