Eine magische Anziehung? Attract Mode!
Unbezahlte Werbung / Attract Mode
Veröffentlicht am 25.10.2022 von Flipper-News
Ist es wirklich magische Anziehung – oder nur ein perfider Clou der Software-Programmierer? Der Attract Mode während im angeschalteten Gerät (noch) kein Spiel ausgelöst ist – so nennt man den inaktiven Zustand des Flippers, der aber schon potenzielle Spieler anlocken soll.
Also beides: Anlocken und neugierig machen – und natürlich insbesondere auch im nächsten Schritt zum Münzeinwurf verleiten! Das ist und vor allem war der klare Sinn dieser traditionellen Software-Erweiterung. Denn die Automaten sind nicht von der Wohlfahrt und fürs Freispiel konzipiert worden, sondern um maximal viele Münzen (oder später Token) einzusammeln.
Früher haben sich Aufsteller und Gastwirte die kommerziellen Einnahmen zu vereinbarten Konditionen geteilt. In den 90er-Jahren sogar bis hoch zu 50 Prozent für den Wirt. Der Konkurrenzdruck stieg immer weiter, deshalb konnten auch die Gastronomen mehr einfordern. Heutzutage in den Arcades und Museen läuft es meist schon ganz anders (mit Eintritt & Freispiel).
Anfänge schon Mitte der Siebziger
Bereits einige EM-Flipper der 70er-Jahre hatten rudimentäre Anziehungs-Modi wie z. B. Ballys Bow and Arrow (1975) oder Eight Ball (1977), wo einzelne Dioden im Backglass oder in den 15 Pool-Kugeln des Translite exemplarisch aufleuchteten. Der Centaur von Bally aus dem Jahr 1981 hatte den wohl für lange Zeit imposantesten Attract Mode, der alle fünf Kugeln ins Spielfeld ausspuckte und Sound und Lichter wie Jets aktivierte, bis alle Kugeln im Aus waren. (Siehe: youtube.com/shorts/XOetJcTsDY8)
Auch wenn sich die Pins radikal weiterentwickelt haben, geblieben ist der Attract Mode trotzdem. Aber nicht nur aus Tradition, der Modus verrät einiges über Thema und Aufgaben für den aufmerksamen Spieler. Hauptzweck ist und bleibt aber ganz klar der Ursprung.
„Es ist quasi der Selbstwerbe-Modus. Der Ablauf des Attract Mode ist von Gerät zu Gerät verschieden, meist blinken jedoch alle paar Minuten diverse Lichter, Musik wird teilweise abgespielt und die ein oder andere Sprachausgabe findet statt“, erklärt Nutzer Nick im Flipermarkt-Forum. „Innerhalb des Attract Modes gibt es mehrere Einstellungen. Meine Pins machen zwar das dazugehörige Geblinke der vielen Lichter, der Attract-Mode-Sound ist bei mir aber bewusst deaktiviert.“
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Innerhalb des Attract Mode noch Feineinstellungen
Auch wenn es innerhalb dieser Software-Einstellung sogar noch Feinjustierungen für den Attract Mode möglich sind, ist dies wohl eher ein Fokus für Flipper-Nerds. Dass dieses Feature generell aber einen Mehrwert darstellt, ist wohl unbestritten. Indes die Meinungen, wie gut gelungen eben die Modi der verschiedenen Generationen gelungen sind, gehen offenbar auseinander.
„Die Attract-Modes der älteren WPC-(und darüber)-Flippern sind großer Mist. Voll armselig, im Gegensatz zu den System11-Geräten“, betont User Steelstopper im Forum. „Der alte Star Trek TNG lässt sich tatsächlich einmal zu dem Spruch ‚Space, the final frontier. .. ‚ hinreißen, ist aber ansonsten stumm wie ein Fisch. Der Safe Cracker klopft wenigstens ab und an ein paar alternative Sprüche und macht etwas Musik, wenn auch sehr mager.“
Nicht mager, sondern wuchtig fielen die Attract Modi in der Gegenwart aus, wie folgende Beispiele zeigen. Hier wird geklotzt, und nicht gekleckert:
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Oben das Remake von Chicago Gaming Company (2018). Als Gegenüberstellung, wie die Modi heutzutage aussehen, der neue Star Trek und der Walking Dead von Stern:
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Hier zwei Modi – oben der neue DialedIn von Jersey Jack Pinball, unten der des alten Black Knight von Williams (1988):
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Sogar die ganz alten elektromechanischen (EM)-Flipper können nachträglich noch einen Attract Mode erhalten, wie folgendes Video zeigt.
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Selbst bei virtuellen Flippern am PC hat Ende der 90er-Jahre der Attract Mode Einzug in die Pins gehalten, wie Pro Pinball nach wenigen Sekunden zeigt:
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