CONGO – Trudeaus letzter Williams
Unbezahlte Werbung / Congo (Williams 1995)
Veröffentlicht am 26.03.2024 von Flipper-News
Beinahe 30 Jahre alt: „Congo“ erblickte zum Jahreswechsel 1995/96 das Licht der Welt. Dieser Klassiker vom damaligen Marktführer Williams entführt den Spieler nach Afrika in den gefährlichen Affen-Dschungel. Gamedesigner des Drei-Finger-Flippers war John Trudeau (CFTBL, Ghostbusters). Der Software-Code stammen von Bill Grupp und Dean Grover. Das grenzwertige Design Artwork ist von Kevin O’Connor.
Nur 2.129 Automaten liefen vom Band der BallyWilliams-Fabriken. Kein kommerzieller Erfolg inmitten der goldenen 90er-Ära. Mit 8,0 Punkten schafft es der Pin tatsächlich knapp in die Top-70 des pinside-Fan-Ratings. Mit diesem Automaten ging eine Ära zu Ende. Es war der letzte Williams-Flipper, der in der California Avenue in Chicago gebaut wurde – die Produktion wurde in einen nördlichen Vorort verlagert, gerettet hat es (die Pin-Sparte) BallyWilliams nicht mehr.
Congo hatte mächtig Konkurrenz im eigenen Hause, der Automat gab seinen Einstand auf der IMA 1996 gemeinsam mit dem Attack from Mars, und die Aufsteller tendierten klar zu Eddys Marsianern. Aber der Congo hat als Qualitätsmerkmal wirklich starke und moderne Schüsse, die einige Schwächen beim Artwork und Sound kompensieren. Das zweifelhafte Thema muss man halt mögen. „Hippos, Snakes and Killer Apes (And that’s just the first ball)“, lautete seinerzeit ein Marketing-Slogan.
Lizenz ein Ladenhüter in der California Avenue
Bei Williams wurde die Lizenz laut Trudeau mehrfach den Gamedesignern angeboten, bevor er sich des Themas endlich annahm, „trotz der negativen Vibes dazu“. Roger Sharpe sei für das Team von Paramount Pictures ein großartiger Ansprechpartner gewesen, und dort habe sich Stan Winston mit allen Assets um den Killer-Gorilla schon während der Dreharbeiten kooperativ gezeigt. Trudeau sagte, dass der Gorilla im unteren Spielfeld von Stan Winston modelliert wurde, dem bekannten Künstler für Spezialeffekte und Animation, der für seine Arbeit in TV und Kinofilmen bekannt ist.
„Mit dieser guten Inspiration finalisierten wir das Gerät, das ich unterm Strich für einen guten Flipper halte“, erklärte Trudeau im Pinball Compendium. „Als ich zuletzt einen Congo restauriert habe, dachte ich, das Gesamtpaket mit dem Vulkan-Multiball-Lock, Amys Stimme, dem Gray Gorilla Menace und dem tollen Sounddesign, das ich fast vergessen hatte, war uns wirklich gelungen.“
Der Multiball-lastige Congo wurde dabei sowohl als kompletter Flipper als auch als UmbauKit für Normalmaßcabinets von WPC Security produziert. Ein neues Feature war die Sicherheits-Lockdownbar, die die Münzbox zusätzlich sicherte. Und es war der letzte Flipper, den Trudeau bei WMS konzipierte.
Kino-Flop 1995 und Goldene Himbeere: Congo
Der Kontext ist dankenswerterweise nicht das traurige und dunkle (belgische) Geschichts-Kapitel der Kolonie auf dem schwarzen Kontinent. Der Film „Congo – Wo der Mensch zur bedrohten Art wird“ ist ein Film des Regisseurs Frank Marshall basierend auf dem gleichnamigen Roman Congo von Michael Crichton. Der Film entstand 1995 mit Laura Linney in der Hauptrolle und startete im August 1995 in den deutschen Kinos. 1996 war der Streifen in sieben Kategorien für die Goldene Himbeere nominiert, u. a. als schlechtester Film. Komponist Jerry Goldsmith wurde im gleichen Jahr mit dem BMI Film Music Award ausgezeichnet.
„Dieser Flipper gefällt mir absolut gar nicht – genau so wenig wie der schlechte Film“, erklärt Streamer Matthias Theißen. „Es geht vor allem darum, fleißig Diamanten zu sammeln und dann die Locks im Vulkan oben rechts zu füllen. Der Extra-Ball ist sehr leicht zu holen. Und am Ende stören die nervigen Affengeräusche schon fast nicht mehr. Auch zwei Videomodes machen den Flipper ganz und gar nicht rund.“
Die Modi & Missionen erlebt ihr in seinem kompakten Quick-Guide-Video (4 Min.):